Zentrale

Zentrale
Zentrum
»Mittelpunkt«, meist übertragen gebraucht im Sinne von »innerster Bezirk; Brennpunkt; Innenstadt«: Das seit mhd. Zeit (zuerst in der eingedeutschten Form »zenter«) bezeugte Wort ist – wie entsprechend frz. centre – aus lat. centrum »Mittelpunkt« entlehnt. Dies stammt seinerseits aus griech. kéntron »Stachel, Stachelstab; ruhender Zirkelschenkel; Mittelpunkt eines Kreises«, das zu griech. kenteīn (älter *kéntein) »stechen« gehört. – Um »Zentrum« gruppieren sich folgende Bildungen: zentrisch »mittig, im Mittelpunkt befindlich« (19. Jh.); zentral »im Zentrum befindlich, vom Zentrum ausgehend: bedeutend, entscheidend, wichtig; Haupt..., Sammel... usw.« (17. Jh., zunächst als erster Bestandteil von Zusammensetzungen, seit dem 19. Jh. als selbstständiges Wort; nach lat. centralis »in der Mitte befindlich«); Zentrale »Mittel-, Ausgangspunkt; Hauptort; Hauptgeschäft‹sstelle›; Hauptfernsprechvermittlung eines Betriebs« (20. Jh.); zentralisieren »zusammenziehen, zentraler Leitung unterwerfen, straff organisieren« (Anfang 19. Jh.; aus gleichbed. frz. centraliser); Zentralismus »Festigung der Staatsgewalt durch Konzentration der politischen Macht, Streben nach Konzentration aller Befugnisse in einer obersten Instanz« (19. Jh.); zentrieren »in den Mittelpunkt stellen, um den Mittelpunkt gruppieren« (19. Jh.); zentrifugal »vom Mittelpunkt wegstrebend« (18. Jh.; nlat. Neubildung, deren Grundwort zu lat. fugere »fliehen, meiden« gehört), meist in der Zusammensetzung Zentrifugalkraft »Fliehkraft« (18./19. Jh.); dazu die Substantivbildung Zentrifuge »Schleudergerät zur Trennung von Stoffgemischen« (19. Jh.; aus gleichbed. frz. centrifuge übernommen). – Vgl. ferner das Fremdwort exzentrisch und die Fremdwortgruppe um konzentrieren.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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